Mittwoch, 28.08.2024

  • Ich stehe als erster auf und setze mich mit dem Liegestuhl in die Sonne
  • Eine halbe Stunde später bekomme ich den Kaffee serviert
  • Eigentlich sollte ich hierbleiben – so bequem ist es daheim nicht
  • Ebenfalls ist der Frühstückstisch ruckzuck gedeckt, bevor ich überhaupt aufstehen kann und helfen
  • Volker fährt zu seinen Bootskameraden, ich bleibe mit Brygida auf dem Campingplatz
  • Wir gehen Fisch kaufen – der Fisch wurde frisch geräuchert
  • Lachs, Hering, Dorsch und einen unbekannten Fisch habe ich gekauft
  • Dann kauf ich noch Joghurt für morgen früh und eine Packung Eiswürfel, damit vor allem der Fisch kalt bleibt
  • Brygida sieht mein altes Brot, welches ich noch im Topcase habe
  • Sie meint, das kann man doch nicht mehr essen – aber es ist erst 5 Tage alt
  • Hm…
  • 10 Minuten später hat mir Brygida zwei belegte Brötchen gemacht, schön in Alufolie eingepackt, so dass alles frisch bleibt
  • Auf Mama ist Verlass
  • Volker hat eine Harley auf dem Campingplatz – da bin ich noch eine Runde gefahren
  • Ich esse Lachssalat – oberlecker
  • Mit Brygida gehe ich zum Campingplatzchef – mein Motorrad kostet nichts, für mich will er für die beiden Nächte zehn Euro
  • Da will ich mal nichts sagen
  • Ich packe zusammen und fahre gegen 14:40 Uhr los
  • Volker geht wieder zu seinen Bootskameraden und fährt die ersten paar Kilometer vorne draus
  • Dann verabschieden wir uns per Handzeichen
  • Ich bin ziemlich schnell auf einer größeren Landstraße und dann Autobahn
  • Es ist wie in Frankreich, an der Mautstation Karte ziehen, und dann kann man weiter fahren
  • Nach 80 gefahren Kilometern werde ich müde
  • Ein Rastplatz mit Tankstelle kommt, ich tanke voll
  • Ich fahre aber gleich weiter und will am nächsten Parkplatz ein bisschen schlafen
  • Irgendwann wechselt die Autobahn und ich komm an ein Kassenhäuschen – ich such mir ein Häuschen aus, in dem jemand sitzt
  • Ich gebe ihr die vorhin gezogene Karte und gebe ihr gleich die Kreditkarte hinterher
  • Sie sagt nur „Thank you“ und „Goodbye“
  • Sie will meine Kreditkarte gar nicht, und die Schranke geht hoch
  • Hm… wahrscheinlich kosten Motorräder gar nichts
  • So fahre ich und fahre ich, und werde einfach nicht müde
  • Nach 250 gefahrenen Kilometern fahre ich trotzdem mal raus – einfach mal die Beine vertreten
  • Circa 150 km will ich noch fahren
  • Ich google nach einem Campingplatz – so wie es Louis mir gezeigt hat
  • Ich finde auf der Strecke einen Familien-Campingplatz – ist aber noch 216 km weit
  • Ich rufe mal an
  • Sie hat noch Platz, sie hat sehr gutes WLAN, sie würde auf mich warten, sie hat einen Kühlschrank und sie ist sehr nett – somit ist es schon entschieden, wo ich heute Nacht bin
  • Ich stelle die Strecke ein und fahre weiter
  • Ich komme wieder an eine Mautstation vorbei und ziehe erneut eine Karte
  • Ich werde einfach nicht müde
  • Bisher bin ich immer zwischen 140 und 145 km/h gefahren, mein Verbrauch liegt bei 7,2 Liter – sehr guter Durst
  • 75 km habe ich noch vor mir, dann kommt ein Parkplatz und ich mache eine kurze Pause
  • Herrliches Wetter, und warm – auf der Fahrt bis hierher waren es immer zwischen 28° und 30°, Sonne und blauer Himmel
  • Geschwindigkeitsbegrenzungen in Polen… die Schilder sind nur zur Zierde – keiner hält sich auch nur annähernd dran
  • Baustelle auf 80 km/h begrenzt – die Polen fahren mit 120/130 km/h durch
  • Da ich nicht als Verkehrshindernis dienen will, fahre ich mit
  • Die letzten 30 km muss ich von der Autobahn runter, auf die ich morgen dann wieder drauf muss
  • Es kommt wieder eine Mautstation
  • Wieder das gleiche Spiel, außer dass ich ihr meine Kreditkarte nicht gebe
  • Leider will sie die Kreditkarte diesmal doch – kosten 24 Zloty
  • Ok, dann kosten Motorräder doch was, aber halt nicht überall
  • Ich tanke an der nächsten Tankstelle, die Reserve blinkt schon
  • Ich bin gespannt auf meinen Campingplatz, und ich freue mich wieder auf mein Zelt
  • Plötzlich blinkt mich ein entgegenkommender LKW ständig an
  • Evtl. Polizei…? Ich drossle sofort meine Geschwindigkeit
  • Tatsächlich – keine 500 Meter weiter stehen sie in einer Parkbucht
  • Ich mache ihnen noch eine lange Nase und fahre weiter – gedanklich, das mit der Nase
  • Auf den nächsten paar Kilometer gebe ich den entgegenkommenden Fahrzeugen auch Lichthupe und Zeichen zum langsamer fahren
  • Im Rückspiegel sehe ich sie alle bremsen
  • Google Maps bringt mich auf 20:20 wieder genau vor die Türe des Campingplatzes, und natürlich die letzten Meter über Schotter und Sand – ich fahre rein, da kommt Martha schon angelaufen
  • Sie begrüßt mich und zeigt mir alles – ganz hinten ist die Wiese
  • Ich bin der vierte Gast in der heutigen Nacht – die Nebensaison hat begonnen
  • Die Zeltwiese teilt sich auf in eine rechte Seite und eine linke Seite
  • Ich schaue mir die rechte Seite an – da steht ein Holländer
  • Ok, ich nehme die linke Seite – oh, da steht ja auch ein Holländer
  • Somit bleibt mir nichts anderes übrig, ich nehme die Seite mit dem Holländer
  • Die Wiese ist schön weich, gleicht schon fast einem Rasen
  • Ruckzuck ist das Zelt aufgebaut, die Nacht bricht schon herein
  • Dann hole ich meine Kühltasche aus dem Topcase, ich esse Fisch
  • Ich mache die Tasche auf, die Eiswürfel sind Wasser, und die Tüte mit dem Wasser ist aufgegangen – wieder die gleiche Scheiße, alles naß!
  • Außer dass die Reistüte wenigstens zu ist
  • Ich lass mir aber trotzdem nicht meinen Fisch verderben – ich hole mir als erstes geräucherten Hering raus
  • Riecht verdammt gut
  • Gleich mal ein großes Stück abgeschnitten und rein in den Mund
  • Oha… alles voller kleiner Gräten!!!
  • Da hilft nur alles ausspucken
  • Die nächsten Versuche sind kleiner, aber immer noch so viele Gräten
  • Es ist zu dunkel, um den Hering weiter zu essen, man sieht kaum was
  • Ich pack ihn wieder weg und hole den geräucherten Lachs
  • Der hat nur ein paar großen Gräten, die sieht man
  • Und selten so einen leckeren Lachs gegessen – traumhaft
  • Nach dem Essen geh ich duschen – in der Dusche hat es vier Haken
  • So viele Haken habe ich noch nie gesehen
  • In all den Duschen auf den Campingplätzen in Skandinavien hatte ich wahrscheinlich vier Haken insgesamt
  • Und das ist echt nervig, wenn man seine Sachen beim Duschen nicht irgendwo hinhängen kann
  • Jetzt sitze ich am Rechner – es sind noch herrliche 25° warm
  • Mein Arbeitskollege Ronny ist auch auf der Rückfahrt von seiner Skandinavientour – er wird morgen Abend wieder zurück in Bad Bibra sein
  • Er lädt mich ein meine letzte Nacht bei ihm zu verbringen – dann können wir über Norwegen plaudern
  • Ich schaue mir das auf Goolge Maps an – Bad Bibra liegt genau in der Mitte von meinem Zuhause
  • Also perfekt, meine letzte Nacht werde ich somit in Bad Bibra verbringen

Jantar – Toporów

463 km – 4:25

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